Dieser Name für die Ostseebäder Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck entstand zu Beginn der 1990er Jahre aus Marketinggründen, anknüpfend an die zahlreichen Besuche der deutschen Kaiser an dieser Stelle der Ostsee. Eigentliches „Kaiserbad“ war jedoch das heute polnische Swinemünde, von dessen Hafen aus Kaiser Wilhelm II. zu seinen legendären Nordlandfahrten aufbrach.
Die drei Seebäder gehören zu den ältesten ihrer Art in Deutschland, schon in den 1820er Jahren begann in Ahlbeck und Heringsdorf der Badebetrieb, ehe dann mit Inbetriebnahme der Eisenbahnverbindung Berlin-Swinemünde Usedom zur Badewanne Berlins wurde. Heute gehen die drei kommunal vereinten Orte ineinander über.
Die Natur ist dennoch erstaunlich abwechslungsreich. Der Langenberg östlich von Bansin erhebt sich knapp 60 Meter direkt über dem Meer, die ungeschützte Küste geht hier besonders stark zurück. Im bewaldeten Bergkomplex versteckt sich der Mümmelkensee, ein verlandender Küstensee. Am Ostende des Berges beginnt die Flachküste, die bis zur Mündung der Swine im polnischen Swinemünde reicht und östlich von Ahlbeck bewaldet ist. Dort erreicht der Strand auch seine größte Breite auf der gesamten Insel, hier „landet“ der von den Kliffküsten abgetragene Sand. Südwestlich der Kaiserbäder erstreckt sich ein Wald- und Seengebiet bis fast an die Küste des Stettiner Haffs und geht in das Usedomer Achterland über. Vom "Sieben-Seen-Blick" reicht der Blick zum Haff und zur Ostsee.
Die Kaiserbäder und ihr unmittelbares Umland vereinen auf engstem Raum zwei gegensätzliche touristische Attraktionen: mondäne Bäderarchitektur und unberührte Natur.
Foto: © Birgit Winter pixelio.de (Bäderarchitektur), nordlicht verlag