Das Seebad Heringsdorf ist das größtes und bekanntestes Seebad im deutschen Teil der Insel Usedom, und das mittlere der drei „Kaiserbäder“. Heringsdorf war der erste „Ableger“ des Badebetriebs im eigentlichen Kaiserbad Swinemünde kurz nach dessen Start. Mitte des 19. Jahrhunderts begann unter aktiver Mitwirkung Berliner Industrieller und Bankiers wie Hugo Delbrück und Gerson Bleichröder die planmäßige Anlage des Seebades Heringsdorf. Die damals ersten Usedomer Seebäder wurden zur sprichwörtlichen Badewanne Berlins, bald verband sie eine durchgehende Eisenbahnverbindung mit der Hauptstadt.
1995 wurde die Heringsdorfer Seebrücke neu errichtet, wenige Meter neben dem Platz der alten Seebrücke, deren Reste noch aus dem Wasser ragen. Die Seebrücke ist die längste in Kontinentaleuropa, sie enthält Ferienwohnungen sowie eine Ladenpassage. Beliebter Anziehungspunkt ist das Restaurant an der Spitze der Seebrücke. Von dort starten Ausflugsschiffe vor allem in Richtung der polnischen Ostseebäder Swinemünde und Misdroy.
Besonders entlang der Delbrück-Straße prägen prächtige Villen der Bäderarchitektur nach ihrer Rekonstruktion das mondäne Ortsbild Heringsdorfs.
Ein großer Veranstaltungssaal (Kaiserbädersaal) und ein vielfältiges Angebot an Spezialitätenrestaurants und Einkaufsmöglichkeiten kennzeichnen den gehobenen Charakter des Seebades Heringsdorf, das bereits nach seiner Gründung bei Prominenten aus Politik und Kultur sehr beliebt war. Beispiel dafür ist die Villa Irmgard, die Maxim Gorki zum Kuraufenthalt nutzte und die heute als kleines Museum darüber informiert.
2021 wurde mit dem Baumwipfelpfad unmittelbar neben dem Bahnhof ein regional bedeutsames Ausflugsziel eröffnet.
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