Die Journalistin Martina Krüger hat in ihrem Buch „Vineta – Trugbild“ allerhand Wissenswertes über die sagenhafte versunkene Stadt Vineta zusammengetragen. Auf zahlreichen Veranstaltungen hat sie aus ihrem Buch gelesen – und immer ergibt sich daraus auch ein reger Austausch mit dem Publikum. Einige Erlebnisse hat sie im Folgenden beschrieben.
Mit den „Vineta Trugbildern“ auf Lesereise zu sein, ist immer wieder spannend, denn ich als Autorin, erfahre immer etwas Neues über die versunkene Stadt im Meer. Kürzlich brachte ein Besucher einen Bastei-Roman „Die letzte Stunde von Vineta“ mit. Und das Cover versprach „Gruselspannung pur“. Ein Dämonenjäger hatte sich wohl nach Vineta verirrt. Es handelte sich um ein antiquarisches Stück und dementsprechend war der Preis noch in „DM“ ausgewiesen. Diese literarische Köstlichkeit wird sicher Eingang in die VIneta-Literaturgeschichte finden.
Und wo diese versunkene Stadt Vineta nicht überall auftaucht – in triefender Trivialliteratur, aber auch in Indien. Ein Maler aus Indien, der zu Gast in Koserow war, erzählte, dass in seiner Heimat viele Mädchen „Vineta“ heißen. Woher das kommt, muss noch erforscht werden.
Vineta ist auch Vorort von Swakopmund in Namibia. Den Namen der versunkenen Stadt haben wohl deutsche Einwanderer, vielleicht sogar einer aus Koserow, dorthin mitgenommen. Die häufigste Frage, die gestellt wird, ist natürlich: Wo lag denn nun Vineta? In Koserow, Wollin, Peenemünde, in der Stadt Usedom oder etwa in Barth? Barth und Koserow sind auszuschließen – aber die anderen Orte? Viele Leser erinnern sich auch an den Streit im Jahr 1998/99, als man in Koserow und auf der Insel Usedom tatsächlich dachte, Vineta-Barth könne ihnen als angestammten Vineta-Ort den Rang ablaufen. Dem war natürlich nicht so. Manchmal erfahre ich auch hanebüchene Einzelheiten des Streits, so dass ein Bürgermeister dem anderen sogar mit Fäusten drohte. Vineta, obwohl seit 1.000 Jahren versunken, ist immer für Neuigkeiten gut – und deshalb gehe ich so gern auf Lesereise.
Text: Martina Krüger
Buchtipp / Werbung
Martina Krüger
Vineta – Trugbilder
Suche in Chroniken und Sagen, mit Spaten und Pinsel, in der Literatur und auf dem Theater
Mit Grafiken von Armin Münch und Fotos von Matthias Gründling
Hardcover, 21 x 23 cm
129 Seiten
28 Fotos und Zeichnungen, zwei Karten (historisch und aktuell)
ISBN 978-3-00-053241-2
€ 19,90
Im Buchhandel oder versandkostenfrei im nordlicht verlag erhältlich.
Datum: 01.06.2019
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