Seit Anfang Januar ist klar: Das „himmlischste“ Hotel der Ostsee-Insel Usedom liegt genau in der Mitte der Insel. Nun noch einmal ganz irdisch. Im Sender VOX läuft seit Mitte vorigen Jahres eine Sendereihe unter dem Titel „Mein himmlisches Hotel“. In jeder Woche werden vier Hotels einer Region vorgestellt. Jeden Tag übernachten drei Hoteliers bei einem Kollegen. Der Zuschauer fiebert mit: Wie wird es den Mitbewerbern in den anderen Hotels gefallen? Werden Haus, Zimmer, Service und Frühstück ihren hohen Ansprüchen gerecht? Die kritischen Gäste bewerten ihren Hotel-Besuch am nächsten Morgen mit bis zu zehn Punkten. Für die Übernachtung zahlen sie nur den Preis, den sie für angemessen halten. Die Differenz zwischen dem gebotenen Betrag und den tatsächlichen Zimmerkosten entscheidet abschließend mit über Sieg und Niederlage.
Das Siegerhotel auf Usedom, das Wasserschloss Mellenthin, musste sich mit dem Strandhotel Heringsdorf, der Pension „Café Knatter“ in Ückeritz und der Pension „Zur Zwiebel“ in Peenemünde auseinandersetzen und gewann äußerst knapp vor dem Heringsdorfer Wellnesshotel und dem „Cafe Knatter“.
Wasserschloss-Herr Jan Fidora ist immer noch begeistert, wenn er auf die Drehtage in der zweiten Oktoberhälfte 2014 zu sprechen kommt. Auch wenn es im Fernsehen anders scheinen sollte, nicht die Konkurrenz, sondern das Miteinander der vier Kandidaten bestimmte den Wettbewerb. Dabei waren viele aus seiner Umgebung skeptisch, ob sie das Angebot des Senders überhaupt annehmen sollten. Allen voran seine Frau, aber auch ein großer Teil des Personals. Viele hatten Angst vor einer Blamage und den damit verbundenen Folgen. Jan Fidora musste schließlich seine gesamte Argumentationskraft zusammen mit dem in fast 15-jährigem Betrieb des Hotels „angehäuften“ Selbstbewusstsein in die Waagschale werfen, um die Vorteile zu betonen. Und er sollte Recht behalten. Nicht in erster Linie der Sieg seines Hotels, sondern die Teilnahme selbst sorgte für deutlich höhere Aufmerksamkeit – und natürlich höhere Buchungszahlen.
Wie die Produktionsfirma MME mitteilte, wurden die Vorstellung unterschiedlicher Hotels und eine möglichst interessante Kombination der Hoteliers angestrebt. Das Wasserschloss Mellenthin wurde dabei direkt angesprochen.
Jan Fidora lässt dann noch einen Blick hinter die Kulissen zu. Das Verhältnis der Kandidaten sei von Beginn an freundschaftlich gewesen, die Kritik fair und begründet. Das hatte so er nicht in allen Regionen beobachtet, in denen die Sendereihe gedreht wurde. „Ich habe in den neun Drehtagen mehr gelernt als sonst in einem Jahr“, so sein Resümee. Er kannte zwar zwei der drei anderen beteiligten Häuser, aber was genau ihn dort erwartete, war nicht bekannt. Als direkte Folge der an den Zimmern im Wasserschloss geäußerten Kritik wurden beispielsweise Bilder angebracht. Zeichen des guten Verhältnisses ist, dass die Kandidaten sich auch danach noch treffen. Bei den Freizeitaktivitäten, die jeder Gastgeber anzubieten hatte, entschieden sich die Produzenten beim Wasserschloss schließlich für Bogenschießen. Andere Vorschläge waren Wikingerschach, Steinschleudern oder Segway.
Jan Fidora hebt auch den Werbeeffekt der Sendung für die ganze Insel Usedom hervor. „Nette Menschen kennengelernt, das Wissen erweitert, und es hat viel Spaß gemacht“, fasst er das Ergebnis dieser Aktion zusammen. Und schließt das Gespräch nicht ohne auf Neues aus seinem Haus zu verweisen: Die schlosseigene Brauerei bereitet ein bernsteinfarbenes Maibock und eine Biersorte aus der neuen „Wunderbeere“ Aronia (auch Apfelbeere genannt) vor.
Text: Rainer Höll
Fotos © Karin Höll (o.), VOX/MME (u.)
Datum: 28.04.2015
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