Die Insel Usedom wurde im Frühjahr 2009 um ein neues Ausflugsziel bereichert – die Naturerlebniswelt in Heringsdorf. Nach der ersten Saison der Naturerlebniswelt in Heringsdorf ziehen die Betreiber eine außerordentlich erfolgreiche Bilanz und haben bereits neue Ideen für das kommende Jahr.
Ganze 500 Millionen Jahre Erdgeschichte sind in der Naturerlebniswelt Heringsdorf zu betrachten, ja zu erleben. Die Nachbildung eines Torosaurus in Originalgröße begrüßt den Besucher bereits vor dem Gebäude, er findet seine Ergänzung durch ein 120 Millionen Jahre altes versteinertes Entenschnabelsauriernest in der Ausstellung selbst. Durch das Bundesamt für Materialprüfung wurden im Sommer 2009 in diesem Ei wirbelähnliche Strukturen festgestellt, die eine weitere Untersuchung auf Embryonen veranlasst haben. Bedeutend jünger ist das auf 3,2 Millionen Jahre geschätzte Skelett von „Lucy“, eine Nachbildung des ältesten Frühmenschenfundes aus Ostafrika.
Zu den ältesten Ausstellungsstücken gehört ohne Zweifel die wohl größte Amethystendruse der Welt, etwa fünf Tonnen schwer. Den Anblick dieses Steines erlebt der Besucher nach dem Gang durch eine ganz mit Amethysten ausgekleideten Höhle. Im kommenden Jahr ist die Erweiterung dieses Edelsteinbereiches geplant. Neue Steine kommen hinzu und auf sehr anschauliche Art wird dann anhand eines elektronisch betriebenen Modells die Entstehungsgeschichte von Edelsteinen präsentiert. Außerdem werden die Besucher in Schleifkursen die Möglichkeit erhalten, Einblicke in die Verarbeitungstechniken von Edelsteinen zu bekommen.
Die großzügige Aquarienlandschaft empfängt den Besucher im Eingangsbereich. Tropische Süßwasserfische tummeln sich in großen Becken, besonders wird die Fischwelt von Malawi- und Tanganjikasee in Afrika vorgestellt. Aus dem Amazonasgebiet sind Piranhas und Diskusfische vertreten, eine echte Rarität stellt der nur in Mexiko vorkommende Axolotl (Fischmolch) dar.
Hinweis auf die Initiatoren der Ausstellung, die Entomologen Sabine und Hilmar Lehmann, auch Betreiber der Schmetterlingsfarm in Trassenheide, ist die später folgende große Insektensammlung. Der Goliathkäfer beispielsweise kann bis zu 5 kg Gewicht bewegen. Den Abschluss der imposanten Ausstellung bildet bisher noch eine Sammlung von völkerkundlichen Gegenständen aus Südostasien, die eine Verbindung zum Herkunftsgebiet zahlreicher Exponate herstellen und mehr als 15 Jahre die zweite Heimat der Familie Lehmann war. Im Herbst soll an dieser Stelle eine neue Ausstellung entstehen.
Abgerundet wird das äußerst vielfältige Angebot der Naturerlebniswelt durch Kinoraum, Bistro, Shop und Artgalerie. Für das kommende Jahr sind für den Shop einige außergewöhnliche Sortimentserweiterungen vorgesehen, und auch der Außenbereich mit seinen imposanten Urtiermodellen wird in die Versorgung mit einbezogen.
Text: nordlicht verlag
Foto: © Rainer Höll
Datum: 23.12.2009
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