Gewaschen wird auf der Ostsee-Insel Usedom das ganze Jahr über – schließlich steht Feriengästen und Insulanern mit der Ostsee eine recht große Badewanne zur Verfügung. Im Sommer werden in Ostsee und Achterwasser vorzugsweise Ganzkörperbäder genommen, in den kälteren Monaten begnügen sich die meisten (Eisbader ausgenommen) mit Fußbädern. Im Ostseebad Koserow, einem der vier Usedomer Bernsteinbädern, dreht sich am 23. Mai 2015 ebenfalls alles uns Waschen – allerdings in anderer Form als auf der Insel sonst üblich. Von 11:00 bis 15:00 rufen fleißige Waschfrauen und Feuerwehrmänner unter dem Motto „Koserow wäscht an“ vor dem Gebäude der Feuerwehr zum Arbeiten an Zuber und Waschbrett – ganz so wie zu Großmutters Zeiten.
(UTG) Nur die Älteren unter uns können sich noch daran erinnern, ohne moderne Waschmaschine von Hand zu waschen. Die Utensilien dafür kennen die meisten nur vom Dachboden der Großeltern oder aus dem Heimatmuseum. Für einen Tag lebt in Koserow die schwere Arbeit des Wäschewaschens wieder auf. Frauen aus Koserow schlüpfen in die Kleidung des ausgehenden 19. Jahrhunderts und zeigen, wie damals Wäsche gewaschen wurde. Zinkwannen, Schüsseln, Kernseife und Waschbretter kommen zur Einsatz, ebenso ein alter Heizkessel, antike Bügeleisen sowie hölzerne Wäschestützen und -klammern.
Die Koserower Waschstraße umfasst sieben Stationen. Am Anfang steht das Wäschesortieren in Bunt und Weiß, dann folgen vier Waschgänge, die heute die Programmautomatik unserer Waschmaschinen übernimmt: Einweichen, Wringen und Flecken ausbürsten, Waschen, Spülen. Danach wird die Wäsche aufgehängt, in der Sonne gebleicht und zum Schluss gebügelt. Die Gäste können sich beim Wäsche waschen ausprobieren oder beim Wettkampf den stärksten Waschpulverträger ermitteln. Für die Kinder werden Spiele rund ums Waschen angeboten, die Phänomenta Peenemünde lädt zum Riesenseifenblasen-Machen ein.
Handgemacht ist auch die Musik. Das Potsdamer Trio „Lamiks Tura“ spielt traditionell auf Dudelsack, Kontrabass, Knopfakkordeon und weiteren Instrumenten. Die Kameraden der Koserower Feuerwehr sorgen mit ihrem Angebot für das leibliche Wohl. Neben Eintopf aus der Gulaschkanone gibt es frischgebackenen Kuchen.
Text: UTG/Karin Höll
Foto © Kurverwaltung Koserow
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Datum: 06.05.2015
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