Gedenkstunde am Golm: 70. Jahrestag der Bombardierung

Gedenkstunde am Golm: 70. Jahrestag der Bombardierung
Gedenkstunde am Golm: 70. Jahrestag der Bombardierung

Der Golm ist mit 69 Metern Höhe der höchste Berg auf der Insel Usedom. Hier wurden auch Reste eines bronzezeitlichen Burgwalls gefunden. Er entwickelte sich zu einem beliebten Ausflugsziel für die nahe gelegene Stadt Swinemünde. Seit 1945 trennt eine Staatsgrenze den Golm von der Stadt, die im Zuge der Nachkriegsregelungen zu Polen kam.

Golm – dieses Wort ist zum Symbol geworden. Bereits 1944 wurde dort ein Soldatenfriedhof angelegt, der kurz darauf eine bis heute währende Bedeutung erlangte. Am 12. März 1945 wurde die Stadt Swinemünde von den Alliierten bombardiert, auf Bitte der unweit stehenden Roten Armee, um die in der Hafenstadt konzentrierten Militärkräfte zu schwächen. Dieser Angriff forderte jedoch vorrangig Opfer unter der Zivilbevölkerung und den Flüchtlingen, die hier auf ihren Weitertransport warteten. Mehrere tausend Todesopfer waren zu beklagen, von denen die meisten auf dem Golm beigesetzt wurden.

Die 70. Wiederkehr dieser „Tragödie von Swinemünde“ war in diesem Jahr ein besonderer Anlass für die jährlichen Gedenkfeiern. Zahlreiche Überlebende des Angriffs aus ganz Deutschland fanden wieder den Weg auf den Berg. Die Gedenkrede hielt Erwin Sellering, Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, zur geistlichen Besinnung rief Pastor Stefan Fricke aus Zirchow. In der von der Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Golm des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge vorbereiteten Veranstaltung kamen auch deutsche und polnische Jugendliche zu Wort, die sich mit den Geschehnissen in Swinemünde vertraut gemacht hatten und ihre persönliche Sicht darauf deutlich machten.

Neues Buch über den Golm vorgestellt

Im Anschluss wurde in den Räumen der Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte (JBS) ein vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge herausgegebenes neues Buch vorgestellt. Auf über 200 Seiten kommen insgesamt 65 Überlebende des Bombenangriffs zu Wort. In ganz persönlich gehaltenen Worten berichten nicht nur Einwohner der Stadt, sondern auch Soldaten, Kriegsgefangene und Flüchtlinge über das, was sie an diesem Tag und dessen Gefolge mitmachen mussten. Das Buch ist über den Buchhandel erhältlich und auch direkt bei der JBS oder bei der Zentrale des Volksbundes in Kassel zu bestellen.

Das Inferno von Swinemünde
240 Seiten
3. erweiterte und völlig überarbeitete Auflage 2015
ISBN 978-3-00-048724-8

Foto © Rainer Höll

Datum: 14.03.2015

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