Die Hanse- und Lilienthalstadt Anklam, das südliche "Tor zur Insel Usedom" (Ferienwohnung Usedom), wurde als Stadt 1243 erstmalig urkundlich erwähnt. Von einstigem Wohlstand Anklams zeugen noch heute die gewaltigen Backsteinkirchen St. Marien und St. Nikolai sowie die Stadtbefestigung mit ehemals sechs Stadttoren. Die noch vorhandenen Backsteinbauten sind Bestandteil der Europäischen Route der Backsteingotik. Ein besonderer Tipp als Ausflugsziel in Anklam ist das Otto-Lilienthal-Museum, welches dem Erfinder des Menschenfluges gewidmet ist und zahlreiche, an überdimensionale Fledermäuse erinnernde Flugapparate zeigt und beschreibt, wie aus dem alten Menschheitstraum vom Fliegen die licht- und schattenreiche Geschichte des Flugzeugs wurde.
Bei einem Stadtrundgang, den man auf eigene Faust mit Hilfe eines kleinen Heftchens selbst unternehmen kann, lassen sich weitere historische Zeitzeugen entdecken. Zum Beispiel die Volksschwimmhalle Anklam
Am Rande des Bluthsluster Parks am östlichen Stadtrand wurde 1968 die Volksschwimmhalle Anklam als erster Neubau dieser Art in der DDR mit freiwilligen Arbeitsleistungen vieler Bürger und Betriebe eröffnet. Damit wurde einerseits an Traditionen der Stadt Anklam angeknüpft, die bis in das 19. Jahrhundert zurückreichen und mit der Flussbadeanstalt an der Peene zu Beginn der 1960er Jahre einen direkten Vorläufer der Schwimmhalle hatten, also auf das Schwimmen in der Peene bzw. einem Seitenkanal beschränkt waren. Andererseits war das der Beginn einer neuen Tradition, die mit dem Begriff Volksschwimmen zutreffend beschrieben werden kann. Fast alle Anklamer Schüler legten schon zu Beginn der 1970er Jahre eine Schwimmstufe ab, und darüber hinaus wurde Anklam zu einem erfolgreichen Trainingszentrum für den Schwimmsport im Norden der DDR. Besonders die Ausbildung von Rettungsschwimmern entwickelte sich zu einem Schwerpunkt, die mehrfach in der Anklamer Schwimmhalle zu Wettkämpfen zusammentrafen. Höhepunkt in der Geschichte der Schwimmhalle war der Nachwuchs-Schwimmländerkampf DDR-Schweden 1970.
Nach 1990 führte der neugegründete Verein „Anklamer Peenerobben“ mit heute über 500 Mitgliedern die Traditionen des Anklamer Schwimmsports weiter. Anklamer Rettungsschwimmer, nun unter dem Dach der DLRG, konnten bei internationalen Meisterschaften Titel und Medaillen gewinnen. 2007 sicherte der nunmehrige „Polizeisportverein Anklamer Peenerobben“ als Träger gemeinsam mit der DLRG den Fortbestand der Anklamer Volksschwimmhalle. Die Anklamer Volksschwimmhalle steht unter Denkmalschutz und soll nach dem Willen der schwimmbegeisterten Anklamer Bürger auch in Zukunft ein fester Bestandteil des Freizeitlebens in der Peenestadt bleiben.
Die Peene - einst Quelle des Reichtums der Stadt - nennen die Anklamer liebevoll den "Amazonas des Nordens". Das Peenetal ist das einzige naturbelassene Urstromtal Mitteleuropas und ein Refugium für Adler, Rothirsche, Biber, Kormorane, Kraniche und Seeadler. Der Fluss hat eine schiffbare Länge von 110 km und bietet mit den weitläufigen Naturschutzgebieten, den unverwechselbaren Naturlandschaften und Erlebnisräumen Ruhe und Erholung pur.
Text: Hanse- und Lilienthalstadt Anklam
Foto: © Hanse- und Lilienthalstadt Anklam
Datum: 24.06.2011
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