Die Kriegsgräberstätte Golm auf der Ostsee-Insel Usedom erinnert an tausende Kriegstote, die bei Bombenangriffen der Alliierten auf die Usedomer Stadt Swinemünde am 12. März 1945 starben. Bei den Kriegstoten handelt es sich hauptsächlich um Swinemünder Zivilisten und Flüchtlinge aus dem Osten des Landes, die auf dem Swinemünder Hausberg, dem Golm, ihre letzte Ruhe fanden. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. hat am Golm eine Gedächtnisstätte eingerichtet, die auch die namentlich bekannten Opfer nennt. Leider haben in den letzten Monaten immer wieder Diebe ihr Unwesen getrieben und bronzene Teile der Inschrift gestohlen, zuletzt drei große Namenstafeln. Die Verantwortlichen haben jetzt entschieden, weiterem Diebstahl vorzubeugen und die wertvollen Metallteile zu entfernen. Sie sollen im kommenden Jahr durch neue Namenstafeln aus anderem Material ersetzt werden.
(Kamminke) Auf der Kriegsgräberstätte Golm erinnerten bis vor kurzem 28 bronzene Gedenktafeln an tausende Opfer des amerikanischen Bombenangriffs auf Swinemünde am 12. März 1945 und an deutsche Soldaten, die man 1944/45 hier beisetzte. Die Tafeln waren auf Initiative der Interessengemeinschaft Gedenkstätte Golm e.V. im Rahmen der Neugestaltung des Friedhofs 1995 installiert worden. Bis 2008 waren weitere Tafeln mit neu recherchierten Namen hinzugefügt worden. Nach Aufbrüchen des Opferstocks im Infogebäude und dem wiederholten Diebstahl der bronzenen Inschrift im denkmalgeschützten Rundbau oberhalb der Gräberfelder sind am 14. August 2010 drei Gedenktafeln mit etlichen Namen von Bombenopfern gestohlen worden.
Angesichts der Sicherheitssituation auf dem Golm lässt der Volksbund zur Sicherung der Würde dieses Ortes nach Abstimmung mit den Landesbehörden heute alle noch vorhandenen Bronzetafeln entfernen. Die weitere Ausplünderung dieser Kriegsgräberstätte soll damit verhindert werden. Die Installation von Gedenktafeln aus einem anderen Material wird gegenwärtig vorbereitet und soll im Laufe des Jahres 2011 erfolgen. Die Namen der auf dem Golm ruhenden Kriegstoten können in Kürze in einem Namenbuch eingesehen werden, das im Infogebäude ausliegt.
Text: Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Golm
Foto: © Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Golm
Datum: 26.08.2010
Werbung
Keine Kommentare