Seit Beginn des Jahres 2010 firmiert das weltweit bekannte Museum Peenemünde auf der Insel Usedom unter diesem veränderten Namen als gemeinnützige GmbH unter Mehrheitsbeteiligung des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Im bisherigen Verlauf des Jahres wurden im Nordend er Insel Usedom viel beachtete Sonderausstellungen gezeigt, deren Thematik sich nicht nur mit der Zeit des II. Weltkrieges, sondern auch mit der Nachkriegszeit befasste.
Die Ausstellung „Kriegskinder“, die unter Mitwirkung von Karlshagener Schülern entstand, befasste sich mit der Sicht von Kindern auf den Krieg, der ihre Kindheit bestimmte, ob im Deutschland des II. Weltkriegs oder Kriegen in der Gegenwart in verschiedenen Ländern der Welt. Die Ausstellung „Judaicum“ beleuchtete das Leben der Juden in der DDR.
GEBAUT FÜR DIE EWIGKEIT…?
Diese einzigartige Ausstellung wird am 16. Juli 2010 eröffnet und bis März 2011 zu sehen sein. Im Rahmen des Bundeskonjunkturpaketes II werden das Kraftwerk und die hiermit verbundenen technischen Anlagen (Bekohlungsanlage, Schrägaufzug etc.) saniert. Parallel zu dieser Maßnahme wird eine Sonderausstellung im Außenareal des HTM auf über 15.000 m² mit insgesamt 30 Stationen mindestens bis zum Frühling 2011 die einzelnen Sanierungsschritte für den Besucher transparent darlegen.
Grundlage für diese Ausstellung bilden über 200, bislang unbekannte Fotos und Dokumente vom Baustellenleiter des Kraftwerkes, Josef Greiner. Sie dokumentieren eindrucksvoll die Bauphase des Kraftwerkes und seiner angeschlossenen technischen Anlagen.
Das Kraftwerk wurde im November 1942 in Betrieb genommen, ihm kam eine Schlüsselrolle im seinerzeit weltweit größten militärischen Forschungszentrum, der Heeresversuchsanstalt Peenemünde, zu. Ein Großteil der hier erzeugten Energie floss in die Produktion von flüssigem Sauerstoff. Er diente für die Rakete A4 (Aggregat 4), besser bekannt als Rakete V2, als Treibstoffkomponente.
Das Kraftwerk war bis 1990 in Betrieb und ist heute das größte technische Denkmal Mecklenburg-Vorpommerns. Die Abnutzung, der Bombenangriff 1944 sowie Witterungseinflüsse haben an den Denkmälern ihre Spuren hinterlassen und machen ihre Sanierung notwendig. In Form einer Konservierung sollen diese Spuren als „historische Quellen“ weiter sichtbar bleiben und helfen, sich auch die jüngere Geschichte Peenemündes besser zu erschließen.
Es werden bauhistorische Zeugnisse mit historischen Fotos und Archivalien aus dem Archiv des HTM kombiniert.
Über den Rahmen der Sonderausstellung hinaus sollen Großteile dieser temporären Ausstellung so aufbereitet werden, dass sie im Jahr 2011 in die neue Dauerausstellung zum Denkmal übernommen werden können.
Text: HTM / Rainer Höll
Foto: © HTM
Datum: 07.07.2010
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