Die Naturerlebniswelt in Heringsdorf auf der Insel Usedom hat sich bereits im ersten Jahr nach Neueröffnung als Ausflugsziel auf der Insel Usedom etabliert. 2010 können die Besucher der Naturerlebniswelt Heringsdorf wieder etwas Neues entdecken. Besonders interessant und lehrreich ist eine Sonderausstellung zum Thema artengeschützter Souvenirs, die leider immer noch viele Feriengäste aus tropischen Reiseländern mitbringen (Hotels Heringsdorf).
Ganze 500 Millionen Jahre Erdgeschichte sind in der Naturerlebniswelt zu erleben. Die Nachbildung eines Torosaurus in Originalgröße begrüßt den Besucher bereits vor dem Gebäude. Bedeutend jünger ist das auf 3,2 Millionen Jahre geschätzte Skelett von "Lucy", eine Nachbildung des ältesten Frühmenschenfundes aus Ostafrika. Zu den ältesten Ausstellungsstücken gehört die wohl größte Amethystendruse der Welt, etwa fünf Tonnen schwer. Den Anblick dieses Steines erlebt der Besucher nach dem Gang durch eine ganz mit Amethysten ausgekleideten Höhle.
Die großzügige Aquarienlandschaft empfängt den Besucher mit tropischen Süßwasserfischen aus den großen afrikanischen Binnenseen. Eine echte Rarität stellt der nur in Mexiko vorkommende Axolotl (Fischmolch) dar. Abgerundet wird das äußerst vielfältige Angebot der Naturerlebniswelt durch Kinoraum, Bistro, Shop und Artgalerie. In diesem Jahr wird auch der Außenbereich mit seinen imposanten Urtiermodellen in die Versorgung mit einbezogen.
„Exotische Souvenirs — Artenschutz im Urlaub“
lautet der Titel der Exposition, die von Mai bis Oktober gezeigt wird. Zu sehen sind unter anderem der Panzer einer Riesenschildkröte, Handtaschen aus Krokodils- oder Schlangenleder, Stoßzähne, Felle, Elfenbein-Schnitzereien, Tigerbalsam, ein Krokodilskopf, der zum Aschenbecher umfunktioniert wurde, Bärenfett und ein Elefantenfuß. Wenn ahnungslose Touristen in fernen Ländern Souvenirs aus Elfenbein oder Schlangenleder kaufen, ist zumeist beim Zoll Endstation. Die Produkte unterliegen einem Ein- und Ausfuhrverbot. Das Washingtoner Artenschutzabkommen regelt den internationalen Handel mit gefährdeten Arten. Gegenwärtig sind es etwa 7000 Tier- und 28 000 Pflanzenarten. Konfiszierte Produkte landen auch im Archiv des Bundesamtes für Naturschutz in Bonn. Dort haben sich die Betreiber Hilmar und Sabine Lehmann für ihre neue Ausstellung kräftig bedient.
Lehmanns, die in Trassenheide auch die Schmetterlingsfarm betreiben, haben zu den Zollbehörden „eine besondere Beziehung“, wie es Hilmar Lehmann beschreibt. Er lebte mit seiner Frau 15 Jahre in Thailand, beide forschten in Burma. Wenn es um Gutachten und Bewertungen von exotischen Mitbringseln ging, holten sich die Zollämter in Osnabrück und Hannover oftmals Rat von ihnen ein. „Die Leute kaufen in der Regel leichtsinnig ein, weil es gefällt. Schmuggeln wollen die allerwenigsten.“ Deshalb soll die neue Ausstellung vor allem aufklären.
Text: Naturerlebniswelt Heringsdorf
Foto: © Naturerlebniswelt Heringsdorf
Datum: 01.04.2010
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