Die Insel Usedom hat sich zu Recht als Wellness-Destination in Deutschland etabliert. Keine andere Ferienregion bietet eine höhere Dichte an Wellness-Hotels und Wellness-Dienstleistern als die Insel Usedom. Ein vor Jahren propagiertes Projekt, die Übernachtungsangebote der Usedomer Hotels mit den Reha-Einrichtungen der Insel für einen gesundheitsfördernden Urlaub zu verknüpfen, konnte leider nicht erfolgreich umgesetzt werden. Der Wellness-Kongress, der im Dezember 2009 in Heringsdorf stattfand, warf die Frage auf: Wohin mit Wellness auf der Insel Usedom? Wie lassen sich Wellness-Angebote, Kur und Rehabilitation zu einem effektiven Gesundheitsurlaub auf Usedom verbinden?
Regelmäßig haben wir in unserem Magazin über neueste Entwicklungen in einem Bereich berichtet, der meist mit „Wellness“ beschrieben wird. Trotz inflationärer Verwendung behält dieser Begriff seine Berechtigung, auch wenn in jüngster Zeit inhaltliche Anpassungen erfolgt sind.
Gerade die Insel Usedom mit der höchsten Dichte von zertifizierten Wellness-Hotels nicht nur in Deutschland, hervorgegangen aus der Verbindung von besonders geeigneten natürlichen Bedingungen und einer zielgerichtet entwickelten Infrastruktur, will auch künftig Trendsetter bleiben, statt nur einem Trend zu folgen.
Kernbegriffe für den Gesundheitsurlaub mit seinen fließenden Übergängen sind Entspannung, Stressabbau und Prävention.
Daraus ergeben sich nachdrücklich, meist als Bestätigung früherer Umfrageergebnisse, Prioritäten, die der Gesundheitsurlauber an sein Urlaubsziel stellt. In der Reihenfolge der Wichtigkeit sind hier aufgeführt:
1. Kompetenz und Freundlichkeit des Personals
2. ausgewiesene Leistung
3. Unterkunft und Anwendungen unter einem Dach
4. Freizeitangebot
5. Unterkunft
6. ärztliche Betreuung im Gesundheitsurlaub
Zu anderen Schlussfolgerungen bezüglich des Themas „Arzt im Hotel“ kamen Usedomer Hoteliers, die das noch vor wenigen Jahren in den Vordergrund gestellte Thema Medical Wellness faktisch „zur Seite gelegt“ haben. Gemeint ist damit konkret eine angestrebte Kooperation zwischen Wellness-Hotels und Rehakliniken. Dieser Ansatz hat sich als nicht praktikabel erwiesen. In der Diskussion des Workshops wurde auf die Notwendigkeit verwiesen, das außerordentliche Potenzial Usedoms wie ursprünglich geplant im Verbund zu nutzen.
Die von Landestourismus-Chef Bernd Fischer angeführten drei Motivationen für den Gesundheitsurlaub – „raus, Ruhe, Wohlfühlen“, gesundheitliche Probleme sowie latente gesundheitliche Defizite - könnten die Wellness-Hotels der Insel zusammen komplett abdecken, aber nicht jedes Haus alleine.
Darüber hinaus wurde ganz prononciert die Notwendigkeit formuliert, dass sich der Charakter einer ausgesprochenen Wellness-Destination auch in der allgemeinen Infrastruktur widerspiegeln muss. Dazu gehören Bioläden, Angebot von Gesundheitsprodukten, und nicht zuletzt der im überdurchschnittlichen Maße beim Personal verinnerlichte Servicegedanke.
Am Ende konnte hinsichtlich des Wellness-Potenzials auf Usedom die bisher bestehende Pionierrolle bestätigt werden. Ausdruck dessen ist die Tatsache, dass der Landestourismusverband Mitveranstalter eines Wellness-Kongresses mit internationaler Beteiligung Ende Oktober 2010 in Heringsdorf sein wird.
Text: Rainer Höll
Datum: 23.12.2009
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