Im Museum Wolgast, ein lohnenswertes Ausflugsziel nahe der Ostsee-Insel Usedom gelegen, ist noch bis zum 31. Oktober 2009 eine Ausstellung mit Werken von Rosa Kühn zu sehen. Die Künstlerin, deren Lebensmittelpunkt die Insel Usedom seit 1952 ist, feierte jüngst ihren 80. Geburtstag.
Im Anschluss daran, ab Anfang November 2009, wird im Museum eine Ausstellung von zwei Koserower Künstlern gezeigt, deren Stil und Lebensweg wie zwei entgegengesetzte Pole zueinander stehen, aber vielleicht gerade deshalb ihre Wirkung entfalten können.
Beate Riemann, 1954 in Kröslin geboren, hatte durch ihr Studium der Kulturwissenschaften immer Kontakt zur Kunst, ist aber seit fast 20 Jahren im Tourismus tätig und in Koserow ansässig. Vor 6 Jahren machte sie ihren Traum zur Wirklichkeit und begann mit einer ganz eigenwilligen Technik, der Gestaltung von Mosaikplastiken aus Scherben, absolvierte dazu auch Bildhauerkurse. „Aus Sachen, die keiner mehr will, fertige ich Einzelstücke, nutze die Rundungen, die Struktur und die Farben der Scherben“, beschreibt sie ihre Technik. Sie sieht diese kreative Arbeit als ideale Verbindung von Handwerk und Kunst und hat nach einigem Experimentieren nun das Richtige für sich gefunden. Nicht nur sie selbst erfreut sich an dem Gegenständlichen ihrer Kunst.Der 1951 in Demmin geborene Norbert Krabbe lässt dagegen in seinen abstrakten Bildern absichtlich viele Deutungsmöglichkeiten zu. Schon in jungen Jahren knüpfte er Kontakte zur Dresdner Künstlerszene, suchte seinen Weg, der ihm seit 1990 erleichtert wurde. Er beteiligte sich an Ausstellungen und Kunstmessen in Europa und den USA. Nach Experimenten mit Gruppenkunst in einer Künstlergruppe hat er seit Ende der 1990er Jahre seinen individuellen Stil gefunden, seit 2004 wohnt er in Koserow. „Kreativität ist für mich eine Aufeinanderfolge freier und bedingungsloser Entscheidungen“, formuliert er selbst. „Sein bedeutet für mich Tun, und der malerische Prozess steht daher noch vor dem Produkt.“
Text: Rainer Höll
Fotos © Kurverwaltung Koserow
Datum: 03.10.2009
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