Wander-/Radwander-Tour Wolgastsee & Swinemünde

Wander-/Radwander-Tour Wolgastsee & Swinemünde Wander-/Radwander-Tour Wolgastsee & Swinemünde

Der Wolgastsee bei Korswandt im Achterland der Insel Usedom ist zu allen Jahreszeiten ein vielseitiges Ausflugsziel. Der Wolgastsee selbst lädt mit seinem kleinen Sandstrand zum Baden ein, per Ruder- oder Tretboot geht es sportlich aufs Wasser. Der Rundweg bietet Spaziergängern, Nordic Walkern, Joggern und Radfahrern ideale Bedingungen, wobei die Wegstrecke durch diverse „Abstecher“ verlängert werden kann. Außerdem ist der Wolgastsee ein guter Startpunkt für Fahrradtouren Beispielsweise Richtung Kamminke zum Stettiner Haff oder auf einem Rundkurs nach Swinemünde und Ahlbeck, den wir Ihnen im Folgenden vorstellen.

Der Kraftfahrer auf dem Weg von Ahlbeck nach Zirchow sieht nach zwei Kilometern am Ende des Waldes linkerhand eine Wasserfläche durch die Bäume schimmern: ein Waldsee. Der Name dieses Sees ist etwas verwirrend, er heißt Wolgastsee, obwohl die gleichnamige Stadt am anderen Inselende liegt. In der Sommersaison lädt ein kleiner Badestrand zur Erfrischung ein, per Tret- oder Ruderboot geht es hinaus aufs Wasser. Doch zu jeder Jahreszeit lohnt sich ein Spaziergang um den See herum, mit knapp vier Kilometern sogar familienfreundlich. Im Frühling wird er Rundweg in leuchtend sattes Grün getaucht, im Sommer bieten die Bäume erholsamen Schatten, das Herbstlaub leuchtet in allen erdenklichen Gelb-, Orange- und Rottönen und im Winter schließlich zeigt sich der See bei Eis und Schnee von seiner schlichten Seite. Für den Binnenländer wohltuend ist die windgeschützte Lage des Rundwegs.

Feuchtgebiet in der Nähe des Wolgastsees, Insel Usedom   Südostufer des Wolgastsees, Insel Usedom










Der Wolgastsee ist aus den Resten eines ehemaligen Wasserarmes der Swine entstanden. die Südostecke, eine kleine Bucht, geht in sumpfiges Gelände über. Die Tierwelt ist vielfältig und reicht von Hochwild wie Reh und Wildschweinen über Vögel bis zu Amphibien. Besonders gut können hier Kröten beobachtet werden, die vor dem Betrachter keine Scheu zeigen und unbeweglich in ihren Senken hocken. Auf dem Wasser gleiten Schwanfamilien majestätisch daher, während diverse Entenarten lautstark ihr Revier verteidigen. Der Haubentaucher spielt mit dem Beobachter gern Katz und Maus, denn es ist unmöglich, seinen Auftauchpunkt zu erraten. Vielgestaltig ist der Baumbewuchs rund um den See. Großgewachsene Buchen gehen am Ostufer in jungen Fichtenbestand über, das Nordufer wird von Mischwald beherrscht.

Schwanennest am Wolgastsee, Insel UsedomWer einen ausgiebigen Spaziergang anstrebt oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, sollte an der Rasthütte dem Weg nach Osten folgen und die sich anschließende Sumpflandschaft erkunden. Das Wasser steht hier ganzjährig relativ hoch, so dass in den letzten Jahren ein Großteil des Baumbestandes abgestorben ist. Das naturbelassene Areal bietet beste Nistmöglichkeiten für Wasservögel unterschiedlicher Arten. Das Feuchtgebiet stellt eine Grenze dar, denn das gegenüberliegende Ufer gehört zu Polen. Hier lohnt sich auch ein Abstecher nach Süden zum Schwarzen See, auch „Schwarzes Herz“ genannt, ein Moorsee, dem seine Farbe den Namen gab. Weiter des Weges zeigt sich Usedom von seiner hügeligen Seite, Radler sollten eine gute Kondition mitbringen. Als Belohnung bietet sich eine weite Sicht über die niedriger gelegenen Flächen Richtung Swinemünde. Zwischendrin liegt als Kleinod der Nonnensee.

Swinemünder Wasserwerk

Wasserwerk der Stadt Swinemünde nahe des Wolgastsees, Insel UsedomAusgehend vom Rundweg führt ein Pfad über die deutsch-polnische Grenze zum Wasserwerk von Swinemünde. Der Bau weist für seine funktionale Bedeutung eine ungewöhnliche Architektur auf: Backstein, geschwungene Türen, Fledermausgauben und ein Türmchen. Das Wasserwerk nahm 1910 seinen Betrieb auf und versorgte die Swinemünder aus Tiefbrunnen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die neue Grenze praktisch per Lineal über die Insel Usedom gezogen, das Wasserwerk der polnischen Stadt lag auf deutschem Boden. Anfang der 1950er Jahre erfolgte eine Korrektur der Grenzlinie und das Areal am Wasserwerk sowie die Zufahrt dorthin kamen zum polnischen Staatsgebiet. Diverse Schautafeln informieren über die Geschichte und Bedeutung dieses historischen Gebäudes. Der Pfad führt als Plattenweg weiter nach Swinemünde.

Fahrrad-Rundtour Wolgastsee – Swinemünde – Ahlbeck - Wolgastsee

Rechterhand erstreckt sich wiederum die oben beschriebene Sumpflandschaft. Der abenteuerliche Weg mündet am Stadtrand von Swinemünde in einer Asphaltstraße, der man nach links folgt. Nach wenigen hundert Metern und einer Rechtskurve erscheint die Endhaltestelle der Usedomer Bäderbahn. Unter den vielen Möglichkeiten sollte man durch Rechtsabbiegen an der Ampelkreuzung den direkten Weg zum Hafen wählen und dann an der Wasserkante nach links abbiegen. Ein Abstecher auf das andere Ufer mit der Stadtfähre „Bielik“ ermöglicht eine mehrere Kilometer lange Tour zum Leuchtturm (Latarnia Morska) oder dem Fort Gerhard.

Promenade in Swinemünde   Fort Anioła (Engelsburg) in Swinemünde










Wer dem linken Swineufer folgt, erreicht zunächst den neu gestalteten, weitläufigen Kurpark (Park Zdrojowy). Der Park wurde seit 1842 in Teilen ursprünglich vom bekannten deutschen Gartengestalter Peter Josef Lenné angelegt. Der Weg führt weiter an den beiden Forts Anioła und Westfort (Fort Zachodny) zur Mole. Hier steht das Wahrzeichen von Swinemünde, die „Windmühle“ (Wiatrak).

Grenzübergang Deutschland-Polen auf der Strandpromenade zwischen Ahlbeck und SwinemündeÜber die am östlichen Ende völlig neu gestaltete Promenade gelangt man schließlich wieder nach Ahlbeck. Auf der Straße nach Korswandt wird die Bahnlinie gequert, unmittelbar danach führt ein ausgeschildeter asphaltierter Radweg durch den Wald und über den Zirowberg zurück zum Wolgastsee.



Die Route ist, je nachdem welche „Abstecher“ genommen werde, ca. 33 Kilometer lang.

Text: Rainer Höll
Fotos © Karin Höll

Foto: © Karin Höll

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