Oft sind es Pfade eines Akteurs zu verschiedenen Zielen, ja sogar verhärtete Fronten: Kunst kontra Kommerz. Entweder Bildungsauftrag oder Marketing. Warum soll nicht beides zusammengehen? In jedem Museum steckt doch von beiden Aspekten etwas. Wem nützt eine bis ins Detail künstlerisch oder pädagogisch ausgefeilte Ausstellung, in die sich höchstens Insider „verirren“? Und andererseits: Muss Urlaub die Abwesenheit von geistigem Anspruch bedeuten? Wenn sich verschiedene Partner zusammenfinden, geht es „natürlich“ nicht automatisch „romantisch“ zu.
Doch in der aktuellen Gemeinschaftsaktion ist es wohl so. Ob Ausstellung, Aktionstag, Buch oder überregionale Marketingkampagne des Landes – sie alle ziehen an einem Strang – in Richtung des 240. Geburtstages von Caspar David Friedrich. Der bedeutendste Vertreter der Romantik in Deutschland wurde in Greifswald geboren, dort befindet sich heute das modern gestaltete Caspar-David-Friedrich-Zentrum, das Pommersche Landesmuseum verfügt in seiner Gemäldegalerie über Originale des weltberühmten Künstlers.
Wir geben an dieser Stelle dem Greifswalder Stadtmarketing Gelegenheit, dieses Ereignis zu würdigen.
Caspar David Friedrich wurde 1774 in Greifswald geboren, lebte bis 1794 dort und kehrte immer wieder dorthin zurück. Bis heute gibt es in der Stadt eine Reihe authentischer Orte, die mit seinen Lebensstationen verbunden sind.
In seiner Geburtsstätte, der väterlichen Seifensiederei, erinnert heute das Caspar-David-Friedrich-Zentrum an den Künstler. Das Gebäudeensemble wurde 2010 umfangreich saniert und zu einem Dokumentationszentrum mit einer Galerie für zeitgenössische Kunst ausgebaut. Die Taufkirche des Malers, der Dom St. Nikolai, zählt mit seinem fast 100 Meter hohen Turm zum Wahrzeichen Greifswalds. Er bildet gemeinsam mit den anderen beiden großen Kirchen die typische Silhouette Greifswalds. Caspar David Friedrich verewigte diese auf seinen Gemälden und machte sie damit weltberühmt. Ein Bildweg mit 15 Stationen beschreibt wichtige Lebens- und Wirkungsorte des Malers. Wege zu Friedrich führen durch die historische Altstadt vorbei am Universitätshauptgebäude, in dem Friedrichs Lehrer Quistorp unterrichtete, entlang des Flüsschens Ryck hinaus an den Bodden bis hin zur Klosterruine Eldena. Die Ruine gehört zu den wichtigsten Motiven des Malers. In den Sommermonaten ist sie Schauplatz zahlreicher Open-Air-Veranstaltungen und Festivals.
Bis heute kann man die nahezu authentischen Bildmotive des Künstlers in und um Greifswald entdecken und die Stimmung nachempfinden. Beispiele dafür sind der Greifswalder Marktplatz, an den auch das Wohnhaus von Friedrichs Bruder Heinrich grenzte, der Museumshafen mit seinen historischen Schiffen oder das Fischerdorf Wieck am Bodden. Originale der Friedrichschen Werke können in der Gemäldegalerie des Pommerschen Landesmuseums betrachtet werden. Sie besitzt eine Sammlung an Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen, unter anderem das berühmte Gemälde „Ruine Eldena im Riesengebirge“ und das Aquarell „Greifswalder Marktplatz“, das 2012 aufwendig restauriert wurde.
Weitere Informationen unter www.caspar-david-friedrich-greifswald.de.
Auch in diesem Jahr wird es in Greifswald wieder ein großes Fest zu Ehren des berühmten Sohnes der Stadt geben. Am 30. August zeigt sich die Innenstadt von ihrer romantischen Seite und lädt Einheimische und Besucher zu einer Zeitreise ein. „Ein Tag mit Caspar David Friedrich“ lockt bei buntem Jahrmarkttreiben mit Karussells, Musik und Kunsthandwerk.
Der Stadtmarketingverein hat in Kooperation mit Greifswalder Vereinen und Einrichtungen ein vielseitiges Programm zum Staunen und Mitmachen zusammengestellt, bei welchem man mehr über den berühmten Maler erfahren und die Originalschauplätze seiner Bilder entdecken kann. Nicht nur Kenner und Liebhaber sind zu diesem Fest eingeladen; auch Familien und Kinder können bei Sonderführungen und vielerlei Mitmachaktionen die Schaffenszeit Friedrichs besser kennenlernen und den Spuren der Romantik in Greifswald und Umgebung folgen.
Der historische Jahrmarkt auf dem Marktplatz findet auch am Sonntag, dem 31. August von 11.00 bis 17.00 Uhr statt. Dazu laden die Händler der Innenstadt zu einem „Romantik-Shopping“ ein.
Im Anschluss an dieses bunte Stadtfest wird in Greifswald die Romantik-Festwoche veranstaltet. Sie ist zugleich Höhepunkt und Abschluss des Romantikjahres 2014 in Mecklenburg-Vorpommern. Das 10-jährige Jubiläum des Caspar-David-Friedrich-Zentrums und die Eröffnung des Familienraumes, die „Lange Nacht der Romantik“ im Pommerschen Landesmuseum sowie Konzerte im Dom und in der Klosterruine sind nur einige der Highlights, die in diesem Rahmen vom 01. bis 06.09. in Greifswald stattfinden.
Das ausführliche Programm sowie Informationen zu Preisen und Anreisemöglichkeiten finden Sie unter www.stadtmarketingverein-greifswald.de.
Text: Stadtmarketingverein Greifswald e.V.
Fotos © Torsten Krüger (o.), Universitäts- und Hansestadt Greifswald (m., u.)
Datum: 21.07.2014
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