Der US-amerikanische Maler Lyonel Feininger und die Ostsee-Insel Usedom sind durch die Werke des Künstlers eng miteinander verbunden. Lyonel Feininger, einer der bedeutendsten Maler der Moderne, verbrachte viele Male seinen Urlaub auf der Insel Usedom und legte ein großes Repertoire von Skizzen an, die er später zu Kunstwerken verschiedenster Stilrichtungen verarbeitete. Kunstinteressierte Usedom-Urlauber können auf der Sonneninsel an diversen Stellen die Vorlagen für die Kunstwerke Feiningers finden. Besonders empfehlenswert ist der Feininger-Radweg, der auf über 50 Kilometern Länge durch das Usedomer Achterland an zahlreichen Malorten Lyonel Feiningers vorbeikommt. Besonders angetan war Lyonel Feininger von der Kirche und der Windmühle in Benz, die er auf diversen Werken darstellte. Beide Malorte sind in Kürze Veranstaltungsorte für ein Kammermusikfest und eine Lesung zu Comics von Lyonel Feininger (Ferienhaus Usedom Achterland).
(Insel Usedom) Zwischen 1908 und 1918 ließ der berühmte deutsch-amerikanische Maler Lyonel Feininger auf der Insel Usedom eine Fülle von „Natur-Notizen“ entstehen – kleine Zeichnungen, u.a. von der Mellenthiner Kirche, dem Hafen in Neppermin, der historischen Holländer-Windmühle in Benz und der Heringsdorfer Villa Oppenheim, die später die Grundlage für seine Arbeit im Atelier bildeten. Sein wohl beliebtestes Motiv auf der Insel Usedom war jedoch die Benzer Kirche, die ihn bis an sein Lebensende immer wieder gefesselt hat. Eine bislang unbekannte Zeichnung der Kirche, die aus der Feder Feiningers vom 29. August 1912 stammt und das Gotteshaus aus einer sehr außergewöhnlichen Perspektive zeigt, kehrt am 27. Juli 2010 um 19 Uhr an ihren Entstehungsort zurück, wo sie im Rahmen des Benzer Kammermusikfestes präsentiert wird.
Feininger hat zu Beginn des 20. Jahrhunderts jedoch nicht nur seine Natur-Notizen entstehen lassen, sondern er war ebenso auch ein bekannter Karikaturist. Gemeinsam mit Fernsehschauspieler Michael Altmann geht’s am 31. Juli 2010 ab 20 Uhr an der alten Holländerwindmühle in Benz begleitet von Klangcollagen und Visualisierungen auf eine phantastische Reise durch Feiningers Comics – ein Erbe, das noch heute nahezu grenzenlos begeistert. So schuf Feininger für die Chicago Sunday Tribune 1906 die Serie „The Kin-der-Kids“, die von einer spannenden Weltreise recht skurriler Kinder erzählt, die ihrer nicht minder skurrilen Tante Jim-Jam weggelaufen sind. Neben den „Kin-der-Kids“ hat Feininger mit „Wee Willie Winkie’s World“ außerdem eine traumhafte Serie von kurzen Bildergeschichten und Prosatexten, in denen die Metamorphosen diverser Landschaften aus der Sicht eines kleinen, phantasievollen Jungen geschildert werden, geschaffen. Häuser bekommen Gesichter, Bäume und Wolken werden zu phantastischen Gestalten und Gegenstände rund um den Kamin stecken plötzlich voller Leben.
Lyonel Feininger gilt heute als einer der bedeutendsten Vertreter der Klassischen Moderne. Seine Gemälde werden mittlerweile mit siebenstelligen Summen gehandelt – somit hat der Künsler auch der Insel Usedom ein kulturelles Erbe hinterlassen, das mit der Präsentation der bisher unbekannten Feininger-Zeichnung am 27. Juli 2010 an der Benzer Kirche und der Lesung der Feininger-Comics am 31. Juli 2010 an der Benzer Hollänerwindmühle sowie mit der 56 km langen Lyonel-Feininger-Tour, die auf der Sonneninsel 40 Malorte und 80 von Feiningers Motiven miteinander verbindet, stärker in den Fokus gerückt werden soll.
Text: Usedom Tourismus GmbH
Foto: © Karin Höll
Datum: 27.07.2010
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