Landeserntedankfest M-V auf Usedom

Landeserntedankfest Mecklenburg-Vorpommern Insel Usedom
Landeserntedankfest M-V auf Usedom
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Usedom - die Stadt auf der Insel Usedom- war Gastgeber des diesjährigen Erntedankfestes des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Die Region Usedom und Vorpommern ist seit alters her bekannt nicht nur für ihre hervorragenden landwirtschaftlichen Produkte, sondern auch für das damit verbundene nordische Brauchtum, mit seinen originären aus dem jahreszeitlichen Rhythmus und den sozialen menschlichen Wurzeln stammenden Sitten und Gebräuchen. Es ist ein besonderes Gefühl, dieses Fest der Dankbarkeit allen menschlichen Werdens und Vergehens in einem Land zu erleben, in dem die Agrikultur, die älteste Kultur der Menschheit, noch einen solch hohen Stellenwert besitzt und zunehmend immer mehr erhält.

Ein Glücksumstand und die Beharrlichkeit der Stadtväter Usedoms war es, das 19. Fest des Landes auf die Insel, in die Stadt zu holen. Aus Sicht des Städtemarketings ein kluger Zug, aus kultureller Sicht ein wunderbares Instrument zu motivieren und den Insulanern zu zeigen, dass alle Landkreise sich putzen und zum Wettbewerb antreten. Aus touristischer Sicht ein die Insel prägendes Instrument der Natürlichkeit, des natürlichen Reichtums und der Vielfalt seiner Verarbeitung. Ein wunderbares Fleckchen Erde auf einem kleinen irdenen Fleck, auf einer Insel so viele Naturschönheiten zu finden und bewahrt zu wissen.
Wahrscheinlich Deutschlands schönste Insel.

Um der reichen Ernte zu gedenken, finden auf Usedom in allen Kirchengemeinden Erntedankfeste statt. Erntedankfeste werden bereits nachweislich seit dem 3. Jahrhundert in der christlichen Tradition in den Kirchgemeinden gefeiert. Freudig feiern in Dank für reiche Ernte und damit für gesichertes Leben im nächsten Jahr ist in der evangelischen Kirche hierzulande traditionell am ersten Sonntag im Oktober üblich.

Landeserntedankfest M-V auf Usedom Die Bilder des 4. Oktober 2009, vom lebendigen und farbenprächtigen Fest sprechen für sich und die Gesichter der Teilnehmer sprühten vor Freude und Dankbarkeit. Nach dem Eröffnungs-Festgottesdienst startete der Festumzug mit mehr als 100 thematischen Wagen, Szenen und Bildern aus Geschichte und Gegenwart lebendig und hautnah. Auch die ‚Deutsche Volkspolizei’ war ordnungshütend und sehr sympathisch präsent. Die Händlergasse, eine junge Bühne im Hafen sowie ein uriger Mittelaltermarkt erfreuten die Heerscharen von Besuchern. Selbst ein paar Regentropfen trübten nicht das Stimmungsbild.

Das Angebot war vielfältig und die Kamera erfasste die besonderen Bilder des Betrachters auch in Erinnerung an die eigene Kindheit – zum Beispiel das Herumtollen im Stroh, das Kratzen der Halme und der Geruch des trockenen Materials. Die Gerüche waren die Begleitmusik des Festes von frischem Brot mit Schmalz, das einzige Fett, welches wir als Kinder essen wollten, Gebratenes und das Gras beim unbekümmerten Spiel der Kinder um die Kirche.

Das Fest war ein mehrfaches Lebensbild und auch ein Sittenbild im Umgang mit unserer Vergangenheit. Ehrbare und liebgewordene Bilder tauchten auf, die die reiche Arbeit unserer Menschen im Land und ihrer Freuden zeigten. Leider nicht ihrer Befürchtungen und Ängste, denn Umweltpflege und -erhaltung sowie der Werte erhaltende Umgang mit den Früchten dieser Erde und die leistungsgerechte Bezahlung der Milch, sind existenzielle und noch zu lösende Probleme unserer Zeit.

Ein Fest der Freude, der Dankbarkeit und des Genusses an allen Ecken und Enden. Auch der Erntedank, das Fest zum Erntedank, ein weiterer Baustein zum Gourmetfestival der Insel Usedom.

Text: Dr. Gerald Wetzel

Foto: © Dr. Gerald Wetzel

Datum: 23.12.2009

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