Auf der Insel Usedom – wie auch an anderen Ostsee-Küsten - sind Rehakliniken nicht zufällig angesiedelt. Der deutsche Teil der Insel Usedom beherbergt allein acht Rehabilitationskliniken, die alle von der gesunderhaltenden und gesundheitsfördernden Wirkung der Ostsee profitieren.
Medizinische Rehabilitation ist die Wiederherstellung von körperlichen Funktionen, Organfunktionen und gesellschaftlicher Teilhabe mit physiotherapeutischen und ergotherapeutischen Maßnahmen, Mitteln der klinischen Psychologie und Anleitung zur Selbstaktivierung. Auch die so genannte Anschlussheilbehandlung nach Krankenhausaufenthalten zählt dazu. Hauptziel ist eine Wiederherstellung oder Verbesserung der Erwerbsfähigkeit des Patienten. Finanziert werden Rehabilitationsmaßnahmen deshalb vorrangig von Rentenversicherungsträgern, aber auch von gesetzlichen Krankenkassen, von der gesetzlichen Unfallversicherung, von der Versorgungsverwaltung, von Trägern der öffentlichen Jugendhilfe oder von Sozialhilfeträgern (§ 6 SGB IX).
Durch die Lage am Schnittpunkt von Wasser und Land macht allein die saubere Luft die Ostsee-Badeorte per se zu Luftkurorten. Darüber hinaus stehen an der Ostseeküste weitere natürliche Heilmittel zur Verfügung. An erster Stelle ist es das Meerwasser selbst, dessen regelmäßige und gezielte Anwendung.
Der Salzgehalt des Meerwassers beträgt im Weltdurchschnitt 3,5 Prozent. Die Ostsee als so genanntes Binnenmeer hat dagegen nur einen nach Osten abnehmenden Salzgehalt zwischen 1,5 und 0,2 Prozent. Vor Usedom beträgt der Salzgehalt etwa 1 Prozent. Die Salzmischung des Meerwassers ähnelt in ihrer Zusammensetzung stark der des menschlichen Blutes. Aus diesem Grund wird Meerwasser vom Körper besonders gut aufgenommen und verwertet. Auch der hohe Sauerstoffgehalt des Meerwassers, der mit 30-35 Prozent noch über dem der Luft (20%) liegt, ist von Bedeutung. Mit Meerwasser werden Folgen von Überarbeitung und Stress behandelt, wie Schlaflosigkeit, Nervosität, vorzeitige Alterserscheinungen und mehr. Meerwasser wirkt positiv auf Haut, Haare und Verdauung. Zugleich hat der Zustand des Schwebens im warmen Meerwasser eine ausgleichende und beruhigende Wirkung. Die Behandlung mit Meerwasser in verschiedenen Kombinationen ist zentraler Bestandteil der so genannten Thalasso-Therapie.
Ergänzend zu den gesundheitsfördernden Wirkungen des Ostseeklimas kommen die in der Nähe der Ostseeküste erschlossenen Heilquellen zur Anwendung. Für Usedom betrifft das die Heringsdorfer Jodsole. Sie wird aus über 4.000 Meter Tiefe gewonnen und kommt lokal zur Anwendung. Auf der Insel Usedom sind zwei weitere Mineralquellen entdeckt worden, die auf ihre Erschließung warten: zwischen Karlshagen und Peenemünde sowie an der Südküste bei Kamminke.
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