Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) übernahm Regie im Norden Usedoms

Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) übernahm Regie im Norden Usedoms
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Seit Ende 2011 ist die DBU Eigentümerin großer Flächen im Norden der Insel Usedom, einem der in vieler Hinsicht interessantesten Gebiete in Deutschland. Diese Tatsache ist auch im Regionalen Entwicklungskonzept (REK) für die Gemeinde Peenemünde verankert, welches wir im Laufe dieses Jahres weiter vorstellen werden. Die DBU wurde 1990 mit Mitteln aus dem Verkauf der bundeseigenen Salzgitter AG gegründet und verfügt über jährlich etwa 50 Mio. € Fördermittel. Damit wurden bislang über 7500 Projekte mit mehr als 1,3 Mrd. € gefördert. Zwei Drittel aller von der DBU übernommenen und zu entwickelnden Flächen sind ehemalige Militärliegenschaften in Ost und West, außerdem Bergbaufolgelandschaften und Teile des „Grünen Bandes“, der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Sie werden Bestandteil des Nationalen Naturerbes.

Worin liegt der Naturschutzwert der bundesweiten Naturerbeflächen?

Er liegt vor allem in der Größe, Unzerschnittenheit und Störungsarmut vieler Liegenschaften. Es sind meist Offenlandlebensräume als Folge jahrzehntelanger militärischer Nutzung mit großer Zahl und Vielfalt unterschiedlicher Lebensräume, ohne landwirtschaftliche Nutzung, an überwiegend mageren Standorten.

Die Besonderheit der Naturerbefläche Peenemünde

Auf der Gründungsversammlung des Beirates für die Fläche Peenemünde Ende März 2012 in Karlshagen wurden Zielstellung und Besonderheiten im Detail erörtert. Die DBU und ihre Ziele sind vielen vor Ort noch unbekannt. „Wir hoffen, dass der Beirat als Bindeglied und Multiplikator zwischen der Bevölkerung und uns auftreten wird. Zudem sind wir uns sicher, dass die Gremiumsvertreter als Ideengeber und kritische Begleiter uns helfen können, die DBU Naturerbefläche zu erhalten und weiterzuentwickeln“, so Professor Werner Wahmhoff, Prokurist der DBU Naturerbe GmbH. Ein weiteres Ziel der weltweit größten Umweltstiftung und ihrer Tochter: Bevölkerung und Besucher sollen die Schönheit und Besonderheit von Peenemünde erleben können.

„Peenemünde zeichnet sich durch seine Größe von 2.000 Hektar in Kombination mit seiner Störungsarmut für die Tiere und Pflanzen aus“, schwärmt Flächenbetreuer Dr. Uwe Fuellhaas. Als größtes Flächendenkmal Deutschlands verbinde die Liegenschaft Natur- und Denkmalschutz auf eine Art wie kaum anderswo in Deutschland. „Eine Besonderheit stellen zudem die natürliche Küstendynamik, bei der immer noch Inseln neu entstehen, und die großflächigen Küstenüberflutungsmoore dar“, so Fuellhaas. Aber auch die ausgedehnten Salzgraslandschaften als Rast- und Nahrungsplätze für Vögel seien schützenswert. Naturschutzfachliche Maßnahmen ließen sich in Peenemünde aber nur schwer umsetzen: Aufgrund der hohen Munitionsbelastung auf weiten Teilen der Liegenschaft stoppte die Bundesforst als Dienstleister der DBU Naturerbe jetzt den Holzeinschlag. Dieser ist ein wichtiges Instrument, um monotone Kiefernforste zu einem naturnahen Wald umzubauen. „Mit unserem momentanen Kenntnisstand zur Munitionsbelastung können wir aus Sicherheitsgründen nur wenig bis gar kein Holz mehr mit schweren Maschinen von der Fläche bergen“, erläutert Fuellhaas.

Ansprechpartner/Flächenbetreuer vor Ort ist Uwe Wobser, Revierleiter der Bundesforst in Karlshagen, Flächenbetreuer seitens der DBU an deren Sitz in Osnabrück ist Dr. Uwe Fuellhaas.

Text: Rainer Höll

Foto: © Karin Höll

Datum: 21.09.2012

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